Text: Fühle die Elemente
- von Sanja Mare
- •
- 22 Jan., 2021
- •

Es ist Frühling. Du läufst barfuß durch den Wald. Hier und da ist der erdige Boden mit zartem Moos bedeckt. An anderen Stellen wagen kleine Blütenblätter ihren Blick nach oben. Du bist umgeben von Bäumen, die Richtung Himmel an ihrem saftigen Grün arbeiten und nach unten ihre Wurzeln tief in die Erde tauchen. Stelle dir vor, du verwurzelst dich wie die Bäume ganz tief in die Erde. Spüre, wie dich die Erde zwischen deinen Zehen kitzelt. Spüre, wie dir die Wurzeln einen festen Stand geben. Deine Wurzeln halten dich. Atme den Geruch des Waldes ein – erdig, modrig und dieser frische Geruch nach Frühling. Fülle dich mit Sauerstoff, mit Energie auf. So wie der Wald, der ebenfalls die Luft zum Atmen braucht.
Du kommst an einen kleinen Bach, der sich auf seinem eigenen Weg zwischen den Bäumen hindurchschlängelt. Das Wasser ist glasklar. Die Bäume ringsherum spiegeln sich darin. Nimm einen Schluck und spüre, wie das kühle, erfrischende Nass deine Kehle hinabläuft und dir neue Energie gibt – so wie auch dem Wald, der das Wasser über seine Wurzeln und Blätter aufnimmt.
Du schaust nach oben in den Himmel. Die Sonne scheint auf dich herab. Die Sonnenstrahlen hüllen dich in eine wärmende Decke. Die wärmenden Strahlen legen sich auch auf das Moos, die Baumwurzeln, die Äste und Blätter. Die Wärme spendet ein wohliges Gefühl.
Schließe die Augen und lausche dem Geraschel der Blätter, die von einer leichten Brise gestreichelt werden. Die Blätter berühren einander im Wind. Sie sind über die Äste, den Baumstamm, die Wurzeln und die Erde miteinander verbunden. Sie nehmen auch dasselbe Wasser, dieselbe Luft und dasselbe Sonnenlicht auf. Der Wald besteht zwar aus vielen einzelnen Teilen. Aber letztlich ist alles mit dem anderen verbunden. Der Wald ist eins. Und so wie du gerade gedanklich hier in diesem Wald stehst, bist auch du ein Teil davon.